Bäume in Wuppertal – „Wir fällen nur, wenn’s sein muss“

Sichtachsen
„In Grünanlagen fällen wir gelegentlich Bäume, um eine beeindruckende Sicht auf die Stadt zu ermöglichen. Zum Beispiel am Nordpark. Wir versuchen jedoch, dabei vorsichtig vorzugehen. Wir sollten die Besonderheit der wunderbaren Ausblicke in Wuppertal erhalten.“

Nachpflanzungen
„Im Straßenraum wird eins zu eins nachgepflanzt. In den Grünanlagen und im Forst verjüngt sich der Baumbestand meist selbst.“

Straßenbäume
„Abgase, wenige Quadratmeter Wurzelraum, eventuell wenig Wasser, enge Straßen: Damit müssen Bäume umgehen können. Wir pflanzen darauf ausgerichtete, gezüchtete Sorten von Hainbuchen, Ahorn, Linden und Mehlbeeren. Sie wachsen nicht so sehr in die Breite, machen die Straße grün, aber nicht dunkel. Auch große Bäume wie die Platanen in unseren alten Alleen sind adaptierte Sorten, die sich hier gut bewährt haben. Platanen können im Straßenraum bis zu 100 Jahre alt werden.“

Heimische Bäume
„Unter anderem wegen Pilzbefalls gibt es nur noch sehr wenige Feld-Ulmen, auch die Anzahl der Kastanien geht zurück. Es hat sich aber keine Baumart komplett aus Wuppertal verabschiedet. Und die Grünanlagen bieten immer genug Platz für heimische Kastanien, Eichen und Linden.“
„Vor 20 Jahren waren (…) die ersten Auswirkungen (des Klimawandels) an Bäumen zu sehen. Etwa aufgeplatzte Rinde durch starke Sonneneinstrahlung. Zudem kommen viele Schädlinge aus Südeuropa, die schwächen Baumarten wie Eiche, Platane und Kastanie.“

Exotische Bäume
„Im Botanischen Garten möchten wir viele Raritäten zeigen wie den japanischen Kuchenbaum, den Wald-Tupelobaum und Amerikanisches Gelbholz. Dessen Saft wurde in der Textilindustrie verwendet, das passt gut zu Wuppertal.“

Auszug aus dem Interview:
„Wir fällen nur, wenn’s sein muss“. Annette Berendes, Leiterin des städtischen Ressorts Grünflächen und Forsten, über Baumfällungen. Das Gespräch führte Tonia Sorrentino (WZ 31. Mai 2014)


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