„Entsprechend der Vereinbarungen mit dem Investor Signature Capital muss die Stadt bis Ende 2018 den Wupperpark Ost am Döppersberg mit einer Grundfläche von rund 5 500 Quadratmetern Grundfläche fertiggestellt haben. Die Stadtverwaltung präsentierte jetzt ihre Planungen für das Areal an der Wupper zwischen Köbo-Gebäude und Brausenwerth/Morianstraße. (…)
Im westlichen Bereich in der Nähe zum Köbo-Gebäude ist ein neuer Standort für den Info-Pavillon des Wuppertal Marketing und der Wuppertaler Bühnen vorgesehen. Im östlichen Bereich soll das neue Gebäude des „Café Cosa“ entstehen. Das Café ist bislang im Köbo-Gebäude untergebracht, das der Investor Signature Capital übernehmen wird. Es dient vor allem als Anlaufstelle für Suchtkranke und Obdachlose. (…) Für den unterirdischen Bunker wird derweil noch eine Nutzung gesucht. (…) Am ehesten dürfte sich wohl ein gastronomischer Betrieb dort anbieten.“ (Solinger Tageblatt, 22.11.2015)
Welche Freiräume bleiben hier bei der Nutzung und wie wollen die von wem genutzt werden?! Ideen und Vorgaben für die Freiflächen scheinen hier nicht gesammelt worden zu sein. Hier die bisherigen mageren Informationen der Stadt Wuppertal:
„Parkanlage im Wupperpark Ost
Die landschaftsplanerische Gestaltung und Nutzbarkeit der Freiflächen des Wupperparks Ost sollen in gestalterischer und funktionaler Beziehung zu der unter 2. beschriebenen Nutzung der zu planenden Gebäude stehen.
Es sind keine Anlagen für Fahrverkehr und ruhenden Verkehr vorgesehen. Ziel ist die Ausbildung eines in Teilbereichen geschützten und zugleich attraktiven Raumes mit dem Schwerpunkt der Ausbildung eines grünen Stadtplatzes und städtebaulicher Gestaltung des Übergangs zur Wupper.“
„Die Herangehensweise zur Findung von Lösungsvorschlägen wird für die gesamte Gestaltung des Wupperparks Ost durch ein europaweites VOF-Verfahren vorgenommen. Im Rahmen der Ausgestaltung des Verfahrens sollen durch die Bewerber Lösungsansätze erarbeitet werden, die eine inhaltliche und gestalterische Qualifizierung der Planung zum Grundsatz haben. Dabei ist die Beteiligung des Gestaltungsbeirates in einer beratenden Funktion zur Sicherung der Qualität vorgesehen.
Ein formelles Wettbewerbsverfahren ist aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich.“ (Seite 3)
Ratsinformationssystem VO/2041/15 (Beschlussvorlage vom 18.11.2015)
Anlage 01_Gesamtprojektplan_Auszug WPO (Lageplan)
Obwohl im Januar 2015 noch folgendes festgelegt wurde:
„Bedeutsam ist, dass für das gesamte Konzept (Neubau des Informationszentrums, Verlagerung des Café Cosa und die Gestaltung der Außenanlagen Wupperpark Ost) mit dem Fördermittelgeber ein Wettbewerbsverfahren vereinbart wurde, um die Qualität der Maßnahmen sicherzustellen.“ (Seite 15) VO/1053/15
Die aktuelle Planung Ende August 2016
Außenwände, die aussehen, als seien sie gewebt, begrünte Dächer und eine große begrünte Fläche mit Bäumen, die wie ein weiterer Stadtplatz funktioniert, so präsentierte gestern das Gebäudemanagement einen Entwurf für den Wupperpark Ost.
Der Entwurf (als PDF) stammt vom Architekten Büro aus Aachen: hks Jochen König Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG. Die Funktion der beiden Gebäude steht bereits fest, zum einen wird Wuppertal Touristik dort wieder einen festen Platz am Eingang zur Innenstadt bekommen und das zweite Gebäude wird vom Café COSA genutzt, dass bekanntlich nicht mehr im Köbo-Haus an der Schwebebahnstation bleiben kann.
Der vorgestellte Entwurf hat bereits zwei wichtige Hürden genommen: zum einen hat sich der Gestaltungsbeirat Wuppertal einstimmig für diesen Entwurf entschieden und auch der Fördergeber hat schon grundsätzlich seine Zustimmung signalisiert. Jetzt gilt es in die Detailplanung einzusteigen, denn unter dem Wupperpark Ost befindet sich bekanntlich der Bunker (PDF der Lage der Bunkereingänge), für den es ebenfalls Konzepte gibt, die in die weitere Planung einfließen müssen. Wenn alles klappt, soll der Wupperpark Ost – so der Projektname – Ende 2018 gemeinsam mit dem Döppersberg fertig sein.
Pressemitteilung ders Stadt Wuppertal, 31.08.2016
Weiter von „Wupperpark“ zu sprechen ist aber Schönreden, es ist ein gepflasteter Platz! Wo gibt es bei der ganzen Planung eigentlich öffentliche Toiletten?
Ergänzung: November 2016: Döppersberg Journal 3.2016
„Die Entscheidung ist gefallen: Der Wupperpark wird ein Wupperplatz und das ist gut so. So ähnlich bringt Nicole Wentzel, Projektleiterin beim Gebäudemanagement der Stadt, es auf den Punkt. Und: „Das neue Café Cosa als Angebot der Suchtkrankenhilfe ist ein positives Bekenntnis Wuppertals zu den Menschen, die sonst oft ignoriert und ausgegrenzt werden und keine Anlaufstelle haben. Aber es ist auch eine echte Herausforderung.“ Eine Herausforderung deshalb, weil sich künftig nur wenige Meter entfernt, quasi auf dem gleichen Platz, der Infopavillon des Wuppertal Marketing befindet. Hier treffen Obdachlose und Suchtkranke auf Touristen und Wuppertal-Interessierte. „Es braucht also ein klares Konzept – nicht nur, damit die Nutzer das Café Cosa überhaupt annehmen, sondern auch, damit beide Bauten nebeneinander funktionieren.“ Überzeugt haben hier die Architekten von HKS und DTP – ihr Vorentwurf entspricht schon in den meisten Teilen der letztendlichen Umsetzung, ist Wentzel sich sicher: Es gibt keinen dunklen Park mit Ecken und Bänken, keine Überdachung, keine Angsträume. Nichts ist inszeniert, stattdessen haben die Architekten den Platz freigeräumt und ihn so den Bürgern zurückgegeben. „Hier sind unsere Vorstellungen schon sehr exakt umgesetzt worden“, sagt Wentzel. Gut sei ebenfalls, dass die Architekten an dieser Stelle nicht versucht hätten, die Wupper zugänglich zu machen. Denn mit einem Flussbett, das rund acht Meter tiefer liegt, wäre das kaum möglich gewesen. Aktuell erarbeitet das Gebäudemanagement gemeinsam mit den künftigen Nutzern und den Architekten die finalen Entwürfe. Dabei spielt auch die Nutzung des Tiefbunkers unter dem Wupperpark eine wichtige Rolle, denn dessen Eingänge liegen mitten im Park. Alles hängt zusammen, alles ist verbunden. Keine leichte Aufgabe für die Planer, wobei Wentzel sich sicher ist, dass es ein überzeugendes Ergebnis geben wird. Und zumindest eine Entscheidung ist schon endgültig gefallen: Auch wenn der Park kein Park im eigentlichen Sinne werden wird – die Bestandsbäume bleiben und werden nicht gefällt.“
Warum soll es keine Bänke geben? Soll sich hier niemand aufhalten? Der Zugang zur Wupper schein einfach nicht gewollt, die Stadt Siegen kann so was.
Ergänzung 9.2.2017:
„Der Weltkriegsbunker unterm Döppersberg geht an die beiden Wuppertaler Brüder Thomas und Markus Riedel. Sie werden daraus einen Disco-Club plus Lounge für Ausstellungen, Kunst und Bühne machen.(…) Der Bunker, der aus insgesamt 90 kleinteiligen Räumen besteht, muss komplett entkernt werden. Die Disco soll Platz für 600 bis 700 Leute bieten – das gesamte Areal wird zwischen 1.200 und 1.400 Gästen zur Verfügung stehen.
Der Eingang zur Disco entsteht östlich – in direkter Nähe zum „Café Cosa“-Standort. Der Kultur- und Ausstellungsbereich bekommt seinen Zugang auf der Westseite – in „Tuchfühlung“ mit dem neuen Info-Pavillon, in dem vor allem Stadtmarketing und Wuppertal-Touristik zu Hause sein werden. Diese beiden Punkte – „Café Cosa“ und Info-Pavillon – markieren auch die äußeren Anker des Wupperparks, der über dem Bunker und als letzter Schritt des Gesamtprojektes Döppersberg realisiert werden wird. Ins Park-Erscheinungsbild will man die beiden Bunkereingänge unauffällig integrieren. (…)
Übrigens ist der Wupperpark auch als Einstiegsstelle für das Gerät vorgesehen, das der Wupperverband braucht, um die für die nächste Zukunft geplante Renaturierung des Stadtflusses von der Kluse bis zur Ohligsmühle umzusetzen. “
Wuppertaler Rundschau 9.2.2017
Presse und Quellen:
- Für die „Platte“ ist kein Platz mehr. Von Stefan Melneczuk (WZ 5. Mai 2014)
- Studenten wollen aus Bunker Disco machen (WZ 25. August 201)
- Untendrunter ist ein Bunker (Wuppertaler Rundschau, 22. November 2015)
- Stadt baut den Wupperpark Ost (Solinger Tageblatt, 22.11.2015)
Links: