Kampf gegen Neophyten an der Wupper

Neophyten sind Pflanzenarten, die nach 1492 zu uns gelangt sind. 1492 deshalb, weil nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus der weltweite Warentransport und damit auch der gewollte oder ungewollte Austausch von Arten ständig zunahmen. Diese bei uns nicht heimischen Pflanzenarten verursachen aber unter Umständen vielfältige Probleme, wenn sie sich in freier Natur stark ausbreiten.

Diesem Kampf müssen sich alle alle Initiativen rund um Wuppertals grüne Anlagen stellen. Im Bereich der Wupper sind folgende Arten besonders problematisch:

  • Japanischer Knöterich (Fallopia japonica)
    breitet sich explosionsartig aus, vor allem über lang reichende Wurzelsprosse an Flussufern entlang, aber auch durch kleine Teile der Stängel, die überall anwachsen können. Durch seine Höhe von bis zu vier Metern und das dichte Blätterdach behindert er den Aufwuchs anderer Pflanzen und hat sich gegen die einheimische Flora durchgesetzt.
  • Indisches oder drüsiges (Riesen-)Springkraut (Impatiens glandulifera)
    kommt es massenweise an Fließgewässern vor und unterminiert dort die Bachufer. Die Art bildet zudem oft flächendeckende Bestände, die andere heimischen Arten am Wachsen hindern.
  • Riesenbärenklau oder Heraklesstaude (Heracleum mantegazzianum)
    Die Art verdängt einheimische Arten und ist erosionsfördernd, da ihre Pfahlwurzel nicht der Uferbefestigung dient. Ihr Saft ist in Kombination mit Sonnenlicht giftig (phototoxisch), ihre Pollen sind zudem für Allergiker ein Problem. Sie muss wegen ihrer schädlichen Wirkungen mit großem Aufwand gerodet oder mit Feuer vernichtet werden.

Für die Wuppertaler Rundschau sprach Klaus-Günther Conrads über das Thema mit Wupperverbands-Pressesprecherin Susanne Fischer:

„Der Wupperverband ist nicht grundsätzlich für die Entfernung von Neophyten an Gewässern zuständig. Hierfür ist jeder Grundstückseigentümer bei gesundheitsgefährdenden Pflanzen (wie der Herkulesstaude) im Sinne der Verkehrssicherungspflicht verantwortlich. Nur relativ wenige Flächen an Gewässern sind im Eigentum des Wupperverbandes. Überwiegend sind die Uferbereiche in kommunalem oder in Privatbesitz.“

„Abgesehen von der starken Verbreitung kommt beim Riesenbärenklau (Herkulesstaude) noch hinzu, dass der Saft der Pflanze im Zusammenwirken mit UV-Strahlung Verbrennungen der Haut hervorrufen kann. Das macht die Entfernung schwieriger und kann die Pflanze an Wanderwegen in für Menschen zugänglichen Uferbereichen bei Berührung zu Verbrennungen führen.“

(Quelle: Wuppertaler Rundschau, 26.7.2014)

Die Initiative Neue Ufer Wuppertal  hat bei der geplanten Bepflanzung neuer Wupperinseln genau mit diesen Pflanzen zu kämpfen. Auch die Wuppertal Bewegung berichtet von dem Kampf gegen den Bärenklau im Hackenbergschen Garten an der Nordbahntrasse. Hier finden Sie auch Tipps zur Bekämpfung. Bei der Wiederanlage des Alpinums in den Barmer Anlagen war der Japanische Knöterich ein Problem.

Quellen & Linktipps:


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