(BLM). Wie Wuppertal ist Ronsdorf von einem „grünen Kranz“ eingerahmt: Scharpenacken, Marscheider Wald, Großes Holz, Gelpe, Saalbach, Ronsdorfer Wald. Darin eingebettet liegen große und kleine Erholungs- und Entspannungsräume: Bandwirkerplatz, Stadtgarten, Ronsdorfer Anlagen Staubenthaler Park, Waldpark Ronsdorfer Talsperre und Klinik Bergisch Land. Ronsdorfer Straßennamen unterstreichen das Image einer Gartenstadt: Anemonen-, Astilben-, Erika-, Gärtner-, Geranien-, Gladiolen-, Goldlack-, Forst-, Lilien-, Park-, Reseda-, Staudenstraße.
Die Überzeugung der Stadtwerber aus den 1920er Jahren hat nichts von ihrer positiven Ausstrahlung verloren. 2006 erinnerte ein Journalist, dass Ronsdorf in alten Büchern als Gartenstadt bezeichnet wurde und nennt zwei Gründe für die heutige Gültigkeit: „Da sind auf der einen Seite die unzähligen privaten (Vor-) Gärten, die mit viel Liebe gepflegt werden und auf der anderen Seite gibt es die Unternehmen (Baumschulen, Gärtnereien und Gartenbaubetrieben), die mit ihren Erzeugnissen die schönen Pflanzen für wunderbare Privatgärten bereitstellen.“
„Besucht Ronsdorf, die bergische Gartenstadt!“
„Gartenstadt Ronsdorf – Jungfer im Grünen“ hieß es in einer Werbeanzeige, die von der Ronsdorfer Stadtverwaltung und dem Verkehrsverein im Februar 1929 der Zeitschrift „Bergische Heimat“ veröffentlicht wurde. Es waren die letzten Monate der selbstständigen Stadt Ronsdorf, die 1929 Teil der neuen Stadt Wuppertal wurde. Ronsdorf wurde als „hervorragender Luftkurort“ mit folgenden Vorzügen gepriesen: „Herrliche Naturanlagen und schöne Waldungen in unmittelbarer Nähe. Reizend gelegene Talsperre. Sehr günstige Verkehrsverbindungen mit Elberfeld, Barmen und Remscheid. Sitz der bergischen Seidenbandindustrie.“ Die Ausgestaltung Ronsdorfs als Gartenstadt und Luftkurort war das Hauptziel des 1925 gegründeten Verkehrsvereins. Kurt Schnöring zitiert Stadtbauinspektor Abel in seinem 1998 erschienenen Bildband „Ronsdorf im Wandel der Zeiten“: „Es galt, den großen Kreisen des erholungsbedürftigen Mittelstandes und der erwerbstätigen Bevölkerung die Möglichkeit zu verschaffen, ohne übermäßige Belastung ihres Geldbeutels, jedes Jahr, inmitten der freien Natur, in gesunder Luft einige Wochen der Erholung zu verbringen und dann frisch gestärkt an Leib und Seele wieder an die Tagesarbeit zurückzukehren.“
Grünes Ronsdorf
Eine Lobeshymne auf das „grüne Ronsdorf“ verfasste im Februar 1929 auch Bürgermeister Leonhard für die Monatsschrift „Bergische Heimat“: Ronsdorf, die freundliche Gartenstadt, erfreut sich einer überaus schönen Lage. Welch herrliches Bild, wenn man von den frischwindigen Höhen auf die sanft in der Mulde eingebettete Stadt hinab blickt, die im Frühling und Sommer gleichsam mit grünem Kranze geschmückt ist. Von Gärten rings umgeben, die sich vielfach vorwitzig bis unmittelbar an die Häuser der Innenstadt heranwagen, verdankte sie ihren Namen „Gartenstadt“ mit Recht. Wer kennt nicht die große Staudengärtnerei von Georg Arends, die durch ihren Staudenversand den Namen Ronsdorf fast in alle Welt hinausgetragen hat. Die zweite, nach der Eschbachtalsperre in Remscheid, deutsche Talsperre ist einer der schönsten Wasserspeicher Deutschlands!
In den kommenden Wochen können Sie mit uns virtuelle Spaziergänge durch „Ronsdorfs grüne Anlagen“ machen. Wir informieren Sie und laden Sie ein, die Anlagen zu besuchen und mit der Kamera, ob Smartphone oder Spiegelreflex, schöne und persönliche Eindrücke festzuhalten und uns per E-Mail oder Post zuzusenden.
Bitte besuchen Sie ab nächsten Mittwoch die „Ronsdorfer Wochenschau“ auf der Website www.ronsdorfer-wochenschau.de (ePaper).
Präsentiert vom Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein und Ronsdorfer Wochenschau