Urban commons: Obstwiesen in der Stadt

Das ist Geschichte: Obstbäume in Park Sanssouci

Kirschen mit lateinischem Namen Prunus, gelten als Symbol der Liebe und gehören zur Familie der Rosengewächse. Für Friedrich II. hatten sie eine besondere Bedeutung. Von allen Obstsorten liebte Friedrich Kirschen am meisten. Doch auch Weintrauben, Aprikosen, Bananen, Ananas, Melonen und Feigen durften zu keiner Jahreszeit auf seiner Tafel fehlen. Um von teuren Importen unabhängig zu werden, ließ er Obstbäume im Park pflanzen und Südfrüchte in der Orangerie anbauen. An den nach Süden ausgerichteten Schlossterrassen wuchsen Weintrauben am Spalier und Feigen hinter Glas.

Das ist noch Gegenwart: Streuobstwiesen

„Seit Jahrhunderten prägen Obstwiesen mit ihren alten Sorten die Kulturlandschaft des Bergischen Landes. Äpfel, Birnen und weitere Baumfrüchte waren – als wichtiger Bestandteil der Nahrung – für die Selbstversorgung der Menschen äußerst wichtig. Zur Sicherung jährlich guter Erträge wurden die Bäume regelmäßig geschnitten. Zudem dienten die Obstwiesen als Weidegrund für das Vieh. Infolge des Strukturwandels, insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, verlor die Selbstversorgung praktisch an Bedeutung und mit ihr die wirtschaftliche Bedeutung der Obstwiesen. Durch Ausweitung der Siedlungs- und Industrieflächen Umwandlung in landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen ging der Bestand der artenreichen, landschaftsprägenden Obstwiesen stark zurück. Der Zustand der heute noch vorhandenen Obstbaumbestände reicht von wenigen gut gepflegten und daher vitalen bis hin zu stark brach gefallenen und überalterten Beständen.

Der „Arbeitskreis Obstwiesen Bergisches Städtedreieck“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Lebensraum „Obstwiese“ wieder mehr in das Bewusstsein der Remscheider, Solinger und Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger zu rücken und dies zum Erhalt ihrer Obstwiesen zu motivieren. (…) Naturschützer schätzen, dass gegenwärtig nur noch ein Zehntel der ehemaligen Streuobstbestände vorhanden sind. Wenn diese Entwicklung anhält, werden voraussichtlich in 10 bis 15 Jahren keine Obstwiesen im Bergischen Land mehr zu finden sein.“

Quelle und mehr Informationen:

Das ist noch Utopie in Wuppertal:

Obstbäume in der Stadt für alle. An den Straßen, auf Brachen, auf Stadtplätzen und in Parkanlagen. Als erstes wird diese wohlschmeckende Idee wohl am Mirker Bahnhof an der Nordbahntrasse von Utopiastadt realisiert.

Im Internet nimmt diese Utopie mit der Mithilfe von vielen Freiwilligen schon Gestalt an:

wuppapfel.wordpress.com Es geht keineswegs nur um Äpfel. Es geht darum, mit einem Grundnahrungsmittel, das in der Region wächst und fast ganzjährig verfügbar ist, einen Schritt vorwärts in die lokale bzw. regionale Nahrungsversorgung hinein zu gehen. Sicher werden sich aus den dabei entstandenen Erfahrungen und Seilschaften weitere Schritte und Wege ergeben.

Mundraub.org verfolgt das Ziel, in Vergessenheit geratene Früchte wieder in die Wahrnehmung zu rücken und in Wert zu setzen, um sie als Teil unserer Kulturlandschaft und der Biodiversität dauerhaft zu erhalten. Hinter den Icons auf der MundraubMap stehen echte Bäume, Sträucher und Kräuter. Andere Nutzer haben diese nach bestem Wissen und Gewissen veröffentlicht. Auch öffentliche Verwaltungen stellen euch zukünftig Daten im Rahmen ihrer Open Data Policy zur Verfügung oder private Eigentümer oder Unternehmen wollen ihre ungenutzten Ressourcen mit euch teilen.

Weitere Vorbilder und Erfahrungen:


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter: