Europäisches Gartennetzwerk

kothener-waldBlick aus dem Kothener Wald in Richtung Elberfeld

Die Stadt Elberfeld wirbt im frühen 20. Jahrhundert damit, die meisten Parkanlagen in den preußischen Rheinlanden zu haben. 1807 wurde einer der ältesten Volksgärten Europas auf der Hardt von Bürgern für Bürger angelegt. Von 1870 – 1890 wurden sieben weitere Gartenanlagen ausgeführt. Davon vom Elberfelder Verschönerungsverein der Nützenberg, der Mirker-Hain, der Kaiser-Wilhelm-Hain, der Friedrichsberg und der Friedenshain. Durch den Hardt-Verein wurde ein weiterer Landschaftspark auf der Hardt initiiert und der Zoologische Garten durch die Zoo-Aktiengesellschaft. Nach der Städtevereinigung 1929 wirbt die Stadt mit: „Wuppertal, die Großstadt im Kranz der grünen Berge“.

Bewaldete Höhen mit dazwischenliegenden grünen Tälern, weit ausgedehnte Anlagen, die ohne grosse Mühe zu erreichen sind, sind hier in grosser Fülle mehr als in irgend einer andern deutschen Industriestadt vorhanden und verschafften Elberfeld den Ruf einer „Großstadt im Kranz der grünen Berge.“ Otto Schwacke, Köln 1931

dorrenbergBlick vom oberen Dorrenberg auf Elberfeld

blick-nuetzenbergBlick vom Nützenberg auf die Elberfelder Nordstadt

EGHN-Gärten im Bergischen Städtedreieck

Wuppertal gehört nach wie vor zu den Städten mit den meisten Gartenanlagen und zu den grünsten Städten der Bundesrepublik, denn Wuppertal ist umgeben von Gärten, Wäldern und Wiesen, die sich zum Teil bis in die Stadtkerne ausdehnen. Der Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal e. V. hat, um die qualitätsvollen Gartenanlagen des 19. bis 21. Jahrhunderts auch außerhalb Wuppertals bekannt zu machen, erreicht, dass einige für die Geschichte der Gartenkunst bedeutende Anlagen zwischen 2013 – 2015 als Partnergarten in das Europäische Gartennetzwerk – EGHN aufgenommen wurden. Im Wuppertaler Stadtgebiet sind das die folgenden Gärten:

Hinzu kommt noch der Brückenpark Müngsten auf dem Stadtgebiet der Städte Solingen und Remscheid. Damit wurde erreicht, dass Wuppertal, Remscheid und Solingen nun auch mit bedeutenden Gartenanlagen in Verbindung gebracht werden. Die Aufnahme der Gärten, als für die Geschichte der Gartenkunst wichtige Zeugnisse, wird zu einer deutlichen Verbesserung der Außenwahrnehmung der Städte führen. Es hat sich gezeigt, dass bürgerliches Engagement in Wuppertal weiterhin vorhanden ist, denn die Aufnahmegebühr für das EGHN und die jährlichen Mitgliedsbeiträge wurde und werden im Wesentlichen vom Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal e.V., vom Barmer Verschönerungsverein, vom Zoo-Verein Wuppertal e.V. und der Cragg Foundation übernommen.

Die Zugehörigkeit zum Europäischen Gartennetzwerk bewirkt u.a., dass

  • über die mehrsprachige Website des EGHN (deutsch, englisch, französisch,
    niederländisch) die Gärten des Bergischen Städtedreiecks mit ca. 170 hochwertigen Gartenanlagen in der Europäischen Union vernetzt sind und sich Nutzer der Website jederzeit über die Gartenanlagen in Wort und Bild informieren können (www.eghn.org).
  • die Gärten des Bergischen Städtedreiecks in einem erweiterten kostenlosen Gartenführer, den der Landschaftsverband Rheinland für die in seinem Verbandsgebiet liegenden Gärten in Kürze veröffentlicht, in Wort und Bild vorgestellt werden. Der Gartenführer ist viersprachig (deutsch, englisch, französisch, niederländisch).
  • die Gärten in einem Katalog für GartenKulturReisen zweisprachig (deutsch, englisch) unter Skulpturen im Park und Meisterwerke in Wuppertal auf internationalen Touristikmessen beworben werden.

Text/Fotos Dirk Fischer 

Erstveröffentlichung in den Nord-West-Stadt-Nachrichten April 2015 S. 4-9, des Born-Verlags. In der vorhergehenden Ausgabe der Nord-West-Stadt-Nachrichten ist das Gartendenkmal Hardt/Botanischer Garten ausführlich vorgestellt worden. Weitere Gärten werden in zukünftigen Veröffentlichungen folgen.