Waldreiches Wuppertal

wald

„Wuppertal gehört mit 4.850 Hektar Wald (29 Prozent des Stadtgebietes) zu den waldreichen Großstädten Deutschlands.“ 1700 davon gehören der Stadt, 2200 verteilen sich auf zahlreiche Privat-Besitzer. Die übrigen 950 Hektar gehören dem Land Nordrhein-Westfalen – darunter der Staatsforst Burgholz und der Marscheider Wald.

Der Staatsforst Burgholz in Cronenberg ist mit seiner bundesweit einmaligen Sammlung verschiedener teils auch exotischer Gehölze auf einer Fläche von knapp 250 Hektar das größte forstwissenschaftlich betriebene Arboretum Deutschlands. Besucher können auf Waldlehrpfaden den Bestand erkunden.

Das Naturschutzgebiet Gelpetal bildet zusammen mit dem Saalbachtal ein bewaldetes Naherholungsgebiet im Süden der Stadt, in dem bereits seit dem 14. Jahrhundert Eisen und Stahl protoindustriell bearbeitet wurde. Entlang eines Industrie-Geschichtslehrpfads sieht man Überreste früher Hammerwerken und Schleifkotten.

Das an den Barmer Wald angrenzende Naherholungsgebiet Scharpenacken ist durch weitläufige Wald- und Freiflächen mit unverbauten Aussichten geprägt. Es steht unter Landschaftsschutz und beherbergt einige wertvolle Biotope, wie den Schmalenhofer Bach, die größten Magerwiesen des Niederbergischen Landes und einige kleine artenreiche Feuchtbiotope bei Erbschlö.

Weitere Wälder in den Südhöhen sind der Christbusch und der Kothener Busch. Im Südosten liegt nahe der Ortschaft Linde mit dem Staatsforst Marscheider Wald ein ausgedehntes Waldgebiet, an das sich östlich der Herbringhauser Wald und der Sondernbusch anschließen.

Im Osten auf dem Ehrenberg zwischen Langerfeld und Schwelm gibt es zudem ein Wildgehege, ein weiteres im Nordpark in Barmen.

An den Norden angrenzend bilden das Naturschutzgebiet Deilbachtal und das Felderbachtal die Verbindung zum südlichen Teil Essens.

Der hohe Freizeitwert von Wuppertals Wäldern wird durch die Einrichtung von 650 Kilometern Wanderwegen, 50 Kilometern Reitwegen, 18 Wetterschutzhütten und 14 Wanderparkplätzen deutlich.

„Jedermann hat ein unentgeltliches Betretungsrecht für alle Wälder. Die Unterhaltungskosten für die vielen Erholungs-Einrichtungen in den Wuppertaler Wäldern werden über Steuern finanziert. Eine ‚Jahreskarte‘ für die Wuppertaler Wälder würde etwa 5 € für jeden kosten.“

(Quellen: Wikipedia, Website: Stadt Wuppertal)

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Scharpenacken

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Kiesberg

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Gelpe

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Hedtberg

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Arboretum Burgholz

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Foto: Zonki/de.wikipedia NSG Buchenwald

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Dauerwald mit Naturverjüngung

Seit 24 Jahren wird in den Stadtwäldern Wuppertals auf Kahlschläge verzichtet und „dauerwaldartig“ gewirtschaftet. Das bedeutet, dass von den Forstleuten im Rahmen von Durchforstungen nur etwa ein Viertel der Bäume – und nicht der gesamte Bestand – entnommen wird. Die übrigen Bäume können so weiter wachsen und das Kronendach wieder schließen.

Aktuell nimmt die Zahl der Waldgebiete, in denen wieder eine Naturverjüngung aus Millionen von Sämlingen aller einheimischen Baumarten möglich ist, weiter zu. Bei ausreichendem Licht wachsen die Jungpflanzen schnell in die Höhe und bilden einen mehrschichtigen, stabilen Waldbestand – während sie in schattigen Waldpartien kleinwüchsig bis zur nächsten Durchforstung bleiben, um dann neu entstandene Lücken im Waldbestand zu schließen.

Die Wuppertaler Stadt- und Privatwälder waren in der Vergangenheit extrem klein parzelliert. Deshalb machte sich die städtische Forstverwaltung im vergangenen Jahrzehnt an eine „Flurbereinigung“ – gemeinsam mit Privatwaldeigentümern, städtischem Grundstücksmanagement und Katasteramt. So reduzierte sich die Zahl der städtischen und privaten Waldgrundstücke um 920 Flurstücke. Es entstanden größere, zusammenhängende private und kommunale Waldgrundstücke.

Wald in Wuppertal

„Die 400 Wuppertaler Stadtwaldgebiete sind die am stärksten zerstückelten, zersiedelten und von Straßen und Leitungen durchzogenen Wälder in ganz Deutschland (~ Bergisch Pepita). (…)

Die Stadtwälder weisen eine sehr dichte Erholungsinfrastruktur mit vielen Wander- und Reitwegen, Lehrpfaden, Trimmpfad, Mountainbike-Strecken, Schutzhütten, Bänken, Abfallkörben usw. auf. Von den Stadtwäldern durch die Wuppertaler Forstbetriebsgemeinschaft-Wälder werden viele Wege weitergeführt, so dass der Waldbesucher in der Regel nicht wahrnimmt, dass er eine Eigentumsgrenze überschreitet, ob wohl dies in manchen Waldgebieten alle 30 Meter geschieht. In den Staatsforsten ist die Erholungsinfrastruktur etwas geringer als in den Stadtwäldern ausgestattet. In den Privatwäldern, die nicht in der Forstbetriebsgemeinschaft Wuppertal a. V. organisiert gibt es meistens keine ausgebauten Wege. Viele dieser Privatwälder sind insbesondere an Steilhängen nicht begehbar. (…)

Die Altersstruktur in den Wuppertaler Wäldern ist extrem gestört, da im Zweiten Weltkrieg und in der Notzeit nach dem Krieg 40 Prozent der Stadt- und Privatwälder (über die Staatsforsten liegen dem Verfasser keine Daten vor) vernichtet wurden, d. h. es wurden nicht nur die Bäume gefällt sondern es wurden auch die Baumwurzeln ausgerodet, um sie zu verheizen. Dies hat zu enormen Bodenschäden und Erosion geführt. Bemerkenswert ist, dass die damals über einhundertjährigen Bäume meistens nicht gefällt wurden, weil die Waldplünderer dafür kein geeignetes Werkzeug (Zweimann-Handsägen) hatten. Deshalb gibt es in den Wuppertaler Wäldern heute noch viele Buchenbestände im Alter von 170 bis 250 Jahren, die weit über dem normalen Endnutzungsalter liegen und voller Bombensplitter aus dem Zweiten Weltkrieg sind. Die Altersklasse zwischen 60 und 150 Jahren ist dagegen unterrepräsentiert. Die Nachkriegsaufforstungen aus dem Jahren 1950 bis 1960 überwiegen flächenmäßig.

Die Artenvielfalt in den Wuppertaler Wäldern ist für deutsche Verhältnisse recht hoch. Während es in den Stadtwäldern nahezu alle heimischen Baumarten in vielfältiger Mischung gibt, zählen im Staatsforst Burgholz die Anbauflächen mit einer Vielzahl von fremdländischen Baumarten zu den größten und bedeutendsten Versuchsanbauten in Deutschland.“

Quelle & Pressemeldungen