Klassizistischer Pavillon im Klophaus-Park
Überraschend sind die fantastischen Ausblicke vom Felssporn über der Kluse. Hier öffnet sich unvermutet die Weite des Tals. Dort besticht die Enge, die plötzlich Elisenturm und Waldfrieden als Gegenüber in den Blick rückt.
Was einst der Mäzen Ludwig von Lilienthal zum luxuriösen Wohnort erkor, diente später dem Fuhrunternehmer Klophaus als Sommersitz. Der kleine Park mit seinem klassizistischen Pavillon wartet ebenso auf Wiederentdeckung wie die nach 25 Jahren wieder eröffnete Wolkenburg-Treppe, die auf kurzem Weg in die Elberfelder City führt.
Bis in die 1990er Jahre war der achteckige Pavillon unter der Leitung der Galeristin Annelie Brusten ein in der Kunstszene überregional bekannter Ort für zeitgenössische Kunst. Im Mittelpunkt des damaligen Ausstellungsprogramms standen Professoren, Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademien Düsseldorf und Münster und damit so bekannte Namen wie Günther Uecker, Tony Cragg und Alfonso Hüppi. An diese Tradition soll nun mit der Nutzung als Ausstellungsfläche für die Fakultät für Design und Kunst angeknüpft werden. Seit 2017 ist der Pavillon als Universitätsgalerie Oktogon angebunden an das Fach Kunst der Bergischen Universität Wuppertal wiedereröffnet und steht unter kuratorischer Leitung von Prof. Katja Pfeiffer und Roman Zheleznyak (oktogon@uni-wuppertal.de).
Adresse: Universitätsgalerie Oktogon im Klophauspark, 42119 Wuppertal
Parkmöglichkeiten an der Klophausstraße (Zugang zum Klophauspark über Treppe) oder in der Mainzerstraße/Wormserstraße (treppenfreier Zugang)
Die Treppe zwischen Wolkenburg und Wormser Straße wurde am 18.1.1910 benannt, am 9.8.2006 aufgehoben und am 28.11.2016 wieder eröffnet. Die Fußgängerunterführung von der Kluser Straße unter der Bergisch-Märkischen Eisenbahnlinie zur Wolkenburg wurde am 16.5.1911 der Wolkenburg zugeordnet und ist heute im Besitz der Deutschen Bahn und teilweise auch (noch?) gesperrt. Wir bemühen uns um eine Öffnung.
Am Ende der Lilienthalstasse die gleichnamige Villa
Die Hirschskulptur entstammt der griechische Sage um Aktaion. Ovid erzählt, wie Aktaion auf der Jagd die Göttin Diana beim Bad überrascht, woraufhin sie ihn in einen Hirsch verwandelt und er von seinen eigenen Hunden zerfleischt wird.
Dank an Ulrich G. Osterloh für Bild und Hinweis
Karte von 1875, Haus-Nr. 40 ist die Villa Lilienthal
In von Lilienthals Garten standen Springbrunnen und Skulpturen, die sich zum Teil heute im Von der Heydt-Museum befinden.
„Nachdem im Jahr 1893 der Elberfelder Kaufmann und Mäzen Ludwig (Louis) von Lilienthal (*1828) gestorben war, vermachten seine Erben dem Elberfelder Verschönerungsverein aus dem reichhaltigem Kunstschatz des Verstorbenen ein Standbild der Euterpe aus Zinkguß. Euterpe (griech.: die Freudenspendende) war die Muse der lyrischen Poesie und des Gesangs und wird meist mit einer Flöte dargestellt. Das Standbild wurde in der Nähe des Böhler Hofes in der Nähe des damaligen Steinbruchs in der Anlage der Friedenshöhe aufgestellt.
Ludwig von Lilienthal führte nach dem Tod seines Schwiegervaters Carl Seyd die „Handlung für englische, französische und Schweizer Manufakturwaren“ an der Ecke Wall und Schlössersgasse. Auf seinem Anwesen auf der Kluser Höhe führte er ein gastfreies Haus, in dem unter anderem der Maler Richard Seel und der Bildhauer Paul Disselhoff arbeiteten.
Wann und warum das Standbild entfernt oder zerstört wurde, ist unbekannt und verliert sich im Dunkel der Geschichte.“
Quelle:
Ruth Meyer-Karweg, Denkmäler, S.86. zitiert nach http://www.denkmal-wuppertal.de
Hier noch ein paar Informationen zu Ludwig Theodor Balduin von Lilienthal (1828 -1893) und seinem Umfeld: Genealogisches, Förderer des Johann Richard Seel, Pavillon, Afrikanische Expedition, Totenmaskensammlung, Erinnerungen seines Sohnes
Aktuellere Bilder:
Klophaus-Park oberhalb der Börse
Klaus vom Ölberg-BLOG
Buslinie 620 Kronprinzenallee