Vom Krankenhausgarten zum Staubenthaler Park
(BLM). Die Gegend des Ronsdorfer Krankenhauses war einst Wald und hieß früher „Stubbendelle“. Aus diesem Flurnamen wurde später der heutige Name „Staubenthal“ abgeleitet.
Die „Stubbendelle“ war, wie der Historiker Professor Dr. Klaus Goebel ermittelt hat, im 18. Jahrhundert eine Talsenke, eine Delle mit lauter Baumstümpfen, genannt nach abgeholzten Bäumen, so genannten Stubben.
Der Name „Stubbendelle“ taucht in der Ronsdorfer Chronik auf, als 1824 die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde eine Fläche östlich der heutigen Staubenthaler Straße ihren zweiten Friedhof eröffnet. In dieser Zeit wurden an der Staubenthaler Straße Wohnhäuser errichtet. Ronsdorf drängte in seiner Entwicklung aus der „Mulde“ heraus. Ein Teil des Höhenweges Richtung Monschau erhielt den Namen Staubenthaler Höhe.
Der Park spielt in der Geschichte des Ronsdorfer Krankenhauses namentlich keine Rolle, doch zeigen alte Karten und Luftbilder einen wohlgestalteten Park. Die Chronik beginnt 1873, als westlich der Staubenthaler Straße mit dem Bau des Krankenhauses begonnen wurde. Die Einweihung fand 1875 statt. 106.820,73 Mark kostete die Einrichtung, in der 10 Kranke und 6 alte Menschen Platz fanden. Erst 1911 gab es elektrische Beleuchtung. Am 17. Juli 1914 beschlossen die Stadtverordneten die Trennung von Krankenhaus und Altenheim, doch erst nach Ende des Ersten Weltkrieges (1914-18), wurde das Altenheim 1919 an der damaligen Neustraße und heutigen Straße An der Blutfinke in Betrieb genommen.
1925 wurde auf dem Gelände ein Kindersol- und Sonnenbad errichtet. Mit Gründung der Stadt Wuppertal kam das Krankenhaus 1929 in neue Hände, sozusagen als Erbe der bisherigen Bandwirkerstadt. Ab 1939 wurde die Baracke als Hilfsstation für TBC-Kranke (Seuchenstation) genutzt. Der Zweite Weltkrieg ließ das Krankenhaus unbeschädigt, wurde Lazarett. 1978 schloss die Stadt Wuppertal das Ronsdorfer Krankenhaus. Übergangsweise als Dialysezentrum genutzt kam 2005 das politische Aus, an dem Bürgerproteste nichts änderten. Im Sommer 2016 soll der Abriss beginnen, dem sich der Bau einer Kindertagesstätte anschließt.
Blick in die Zukunft
Der Abbruch des ehemaligen Krankenhauses beginnt in diesen Tagen und soll rund acht Wochen dauern. Mit dem Bau der Kindestagesstätte beginnt anschließend. Die Bauzeit ist mit 15 Monaten veranschlagt. Baukosten knapp vier Millionen Euro.
Die Nutzfläche von 1.150 Quadratmetern bietet für sechs Gruppen Platz. GMW-Produktmanager Michael Neumann: „Die Anzahl der zu betreuenden Kinder ist von deren Alter und Gruppenstruktur abhängig und liegt bei 100 Mädchen und Jungen.“
Die neue KiTa wird auf der Fläche der bisherigen Klinik errichtet. Das Außengelände ist 2.000 Quadratmeter groß und umfasst das unmittelbare Umfeld des Neubaus. Michael Neumann: „Die Parkfläche zwischen Staubenthaler Straße und Staubenthaler Höhe beträgt 20.500 Quadratmeter, davon entfallen 3.000 Quadratmeter auf Gebäude und das eingezäunte Außengelände. Der Weg, der heute über das Klinikgelände führt, wird etwas nach Norden verlegt.“
Die beiden Blutbuchen, anerkannte Naturdenkmale, werden erhalten und für die Dauer der Bauarbeiten geschützt. Befürchtung von Michael Neumann: „Der Baum rechts von der Einfahrt ist bereits geschädigt. Ob er langfristig überleben wird bleibt abzuwarten.“
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